Heimatverein Bösensell

Berichte zu unseren Veranstaltungen

Sonntag, 2. Juni 2024

Interessante und erfolgreiche Radtour des Heimatvereins Bösensell

Fast 50 Interessierte trafen sich am Sonntagmittag auf dem Bösenseller Kirchplatz zu einer Radtour des Heimatvereins. Diese hatte drei thematische Schwerpunkte.

Als „Überraschungsei“ wurde der Radlergruppe ein prähistorischer Meteorkrater auf Beltmanns Hügel präsentiert. Dort kam es vor ca. 300.000 Jahren zu einem Meteoreinschlag. Eine damals ca. 600 Meter dicke Eisschicht verhinderte zwar die Bildung eines tiefen Kraters, aber bei einer maximalen Tiefe von 13 Metern begrenzt ihn nach außen ein ringförmiger Rücken mit einem Durchmesser von ca. 850 Metern. Manfred Große Höckesfeld präsentierte zahlreiche interessante Informationen zu diesem außergewöhnlichen Naturphänomen, der Zeit seiner Entstehung und der Auswirkungen bis in die Gegenwart (50 Jahre nach der Abtragung großer Teile des Hügels für den Bau der A 43). Prof. Dr. Detlev Dormeyer machte u.a. Ausführungen zu der Geschichte der damals lebenden Neandertaler und äußerte sich als Theologe zu Anspielungen auf solche Naturkatastrophen im letzten Buch des Neuen Testaments.

Von dort ging es weiter zu dem bereits fertiggestellten Windrad in der Alvingheide, über das Manfred Große Höckesfeld und Paul Luczak mit zahlreichen technischen Details informierten. Einige der Radler steuerten weitere Informationen bei, und vor allem während der Erfrischungspause gab es einen lebhaften Austausch nicht nur über Windkraftanlagen, sondern auch andere Formen der Energieerzeugung. Ein allgemeines Interesse an dieser hochaktuellen Thematik kam mit großer Deutlichkeit zum Ausdruck.

Der Helmerbach war der dritte thematische Schwerpunkt dieser in jeder Hinsicht gelungenen Radtour; denn nach der Besichtigung der Windkraftanlage ging es zu Haus Alvinghof, wo Gebhard von und zur Mühlen zahlreiche interessante Informationen gab, wie z.B. über eine sehr alte Brücke oder auch die Existenz von Staubrettern. In diesem Zusammenhang sorgte er mit der Präsentation von historischen Quellen zu Streitigkeiten in der Nachbarschaft auch für Heiterkeit.

Anschließend wurden auf dem Hof Große Höckesfeld Kaffee und Kuchen sowie Erfrischungsgetränke eingenommen. Dafür hatte vor allem Ruth Große Höckesfeld gesorgt. Manfred Große Höckesfeld machte interessante Ausführungen zu den Brücken, die zur Roxeler Straße gehören. Vor allem über die Errichtung der „Speckbrücke“ nach einer Flutkatastrophe im Februar 1946 präsentierte er detaillierte Informationen – von der Eigeninitiative der Anwohner bis zu Gedichten über diese bauliche Maßnahme in der Notzeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Auch Fortschritte der Infrastruktur in den Bauerschaften im 20. Jahrhundert wurden dabei thematisiert.

Danach fuhr die Radlergruppe den Bach entlang bis zur Brücke am Baugebiet Nieländer. Auf dem Weg dorthin ging es z.B. um Auswirkungen des Straßenbaus auf die Brücken über den Helmerbach (von denen es in Bösensell insgesamt 19 gibt) oder die bei Hochwasser möglichen Behinderungen und Gefahren. An der „Endstation“ kam es (nach Ausführungen von Paul Luczak) nochmals zu einem lebhaften Austausch, in den auch manche persönlichen Erinnerungen einflossen.

Alle Teilnehmer waren am Ende dieser insgesamt fünfstündigen Exkursion hochzufrieden.

Sonntag, 28. Januar 2024

Gelungener Plattdeutscher Nachmittag

Sehr gut besucht war am letzten Sonntag (28. Januar) der Plattdeutsche Nachmittag des Heimatvereins Bösensell. Nach mehrjähriger Pause infolge der Corona-Pandemie hatten sich mehr als 50 an der einheimischen Mundart Interessierte auf dem Landhof Große Hellmann eingefunden.

Der aus Billerbeck stammende und in Münster lebende plattdeutsche Autor Prof. Dr. Josef Vasthoff, die seit Jahren in der Laienspielschar Bösensell mitwirkende Sigrid Zeller sowie die beiden Vorstandsmitglieder Manfred Große Höckesfeld und Heinz-Josef Winkelsett (der auch in diesem Jahr als plattdeutscher Laienschauspieler in Albachten auftritt) boten ein abwechslungsreiches Repertoire heiterer, aber auch besinnlicher Texte dar. Martina Katrinski trug mit ihrem Akkordeon maßgeblich zu einer „Bombenstimmung“ bei und ermunterte die Anwesenden zum Mitsingen vor allem plattdeutscher Lieder.

Die Familie Große Hellmann sorgte wieder einmal mit Kaffee und Kuchen für das leibliche Wohl aller Anwesenden. Das Publikum war von der gelungenen Veranstaltung durchweg begeistert und dankte es den dabei Mitwirkenden mit viel Applaus. Auch für das Jahr 2025 ist wieder ein Plattdeutscher Nachmittag vorgesehen.