Heimatverein Bösensell

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Samstag, 6. Juli 2024

Woher kommt der Name „Schützenstraße“?

Seit 1948 fand das alljährliche Vogelschießen der St. Johanni-Schützenbruderschaft Bösensell i.d.R. auf einer Weide an der Südwestecke des damaligen Espelbusches statt. Nach dem Antreten vor dem Kirchplatz marschierten die Schützenbrüder durch Wohngebiete des Dorfes und bogen schließlich von der heutigen Bahnhofstraße rechts ab in einen Ackerweg, der direkt zur Vogelstange führte. Im Zuge der Erschließung eines neuen Baugebiets in der 2. Hälfte der 1960er Jahre bekam dieser inzwischen erweiterte und gepflasterte Weg daher den heutigen Namen „Schützenstraße“.

Bis zum Jahr 1973 wurde der neue Schützenkönig am Espelbusch ermittelt. Zum Jubiläumsschützenfest anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Bruderschaft im Jahre 1974 erfolgte eine Verlegung des Schießstands auf die linke Seite der Reithalle, die seit 1962 vom Schützenverein auch als Festhalle genutzt wird. Der Holzvogel wurde von nun an nicht mehr auf einer hohen Stange befestigt, hinter der ein hölzernes Gerüst mit Kugelfang stand, sondern an einer am neuen Kugelfang bzw. Geschossfangkasten angebrachten Halterung. Dieser Kugelfang wurde dann mitsamt dem Vogel an einem Stahlgerüst hochgezogen.

Die bis 1973 verwendete Karabinermunition hatte wiederholt Löcher in den alten Kugelfang am Espelbusch gerissen. Im Einklang mit neuen Sicherheitsbestimmungen wird seit 1974 auf den Holzvogel nur noch mit einer Schrotflinte oder einem Kleinkalibergewehr geschossen.

Infolge einer Erweiterung der Reithalle musste der Schießstand zum Schützenfest des Jahres 1981 verlegt werden. Seitdem befindet er sich am östlichen Rand der Bösenseller Sportanlage, in unmittelbarer Nähe des Clubheims des SV Bösensell.

Im Laufe der Jahre gab es immer wieder Veränderungen an den behördlichen Sicherheitsauflagen für das alljährliche Vogelschießen. Diesen veränderten Auflagen ist der Schützenverein mit baulichen Maßnahmen am Schießstand einschließlich der Gewehrlafette stets nachgekommen. Über die dabei vorgenommenen Arbeiten berichtet ein ausführliches Kapitel in der neuen Festschrift zum 200-jährigen Bestehen der St. Johanni-Schützenbruderschaft.



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